Altendorfer Hof - die Chronik
Das Haus in dem sich der Altendorfer Hof befindet...
...hat ein lange Geschichte.
1685 lebte dort der Kleinköter Sigmund Hartman. In der Folge wechselten die Besitzer durch jeweiligen Erbfall, dass lässt sich in den Verzeichnissen der Braunschweiger Landes Brandversicherung nachvollziehen.
Danach war 1754 der Hof 77 Quadratruten groß, das Wohnhaus hatte sieben Verbinder und war 75 Fuß lang und 38 Fuß breit. Bewirtschaftet wurden zwei Morgen Land und 10,5 Morgen Wiesen. Im Stall standen zwei Pferde, ein Füllen, zwei Kühe, ein Rind und zwei Schweine. In Allersheim mussten die Schoppen 44 Handtage leisten.
1834 besaß Christian Geitel den Hof. Eine seiner Töchter heiratete Karl Schoppe aus dem Haus von gegenüber. 1875 wurde Carl Schoppe mit Zustimmung seiner Ehefrau Johanne geborene Geitel Eigentümer des Kleinkothofes Assekuranz Nr.20.
Vorher schon, am 23. Dezember 1874, hatte er von der herzoglichen Kreisdirektion eine Erlaubnis zum Betrieb einer Gastwirtschaft auf seinem Hof erhalten.
Nach seinem Tode führte seine Witwe die Gastwirtschaft weiter. Als man Ihr die Konzession entziehen wollte, wehrte sie sich mit dem Hinweis darauf, dass sie das Gewerbe zuerst zusammen mit ihrem Mann und dann allein 16 Jahre ungestört ausgeübt und nicht gewusst habe, dass sie dasselbe erneut anmelden müsste.
Fünf Söhne und drei Töchter hatte Johanne Schoppe, die 1851 geboren worden war. Einer der Söhne, der 1878 geborene Karl, führte die Gastwirtschaft weiter. Der hatte mit seiner zweiten Frau wiederum einen Sohn, Karl, der 1922 geboren wurde.
Drei Generationen Schoppe betrieben den Altendorfer Hof, bis er 1996 an Norbert Knop verkauft wurde.
Der Saal
Der Saal wurde 1900 gebaut...
...und bereits mit Gaslampen ausgestattet, die mit Stadtgas betrieben wurden. Das Geld dafür brachte die zweite Ehefrau als Mitgift in die Ehe ein.
Die Gaststube war ständig geöffnet. Es wurden auch Getränke außer Haus verkauft. Nach Feierabend kamen häufig Kinder mit Krügen und Kannen um für den Vater Bier oder Schnaps zu kaufen.
Der Umbau
Aufbruch in die "neue Zeit"
1957 begann der Umbau. Bei dieser Gelegenheit wurde auch der Eingang zur Gastwirtschaft auf die Ecke verlegt.
Über Generationen war die Gastwirtschaft nur ein Nebenerwerb. Den Lebensunterhalt der Familie sicherte der Landwirtschaftliche Betrieb. Nach dem zweiten Weltkriege begann sich dies nach und nach zu ändern. Fremdenzimmer wurden vermietet und die Zahl der Hausgäste nahm zu, nicht zuletzt durch Haarmann & Reimer. Monteure der Firma oder Vertreter nächtigten gerne im Altendorfer Hof. Nicht selten hatte Johanna Schoppe 30 Mittagsgäste für die sie zu kochen hatte. Das ließ sich schließlich nicht mehr nebenbei erledigen.
Im Zuge der Umbaumaßnahmen wurde 1958 auch der Tresen in der Gaststube erneuert und dabei zu einem großen Teil in Kupfer ausgeführt - ein Schmuckstück, das heute seltenheitswert hat!
Heute noch steht die Theke in dieser Ecke der Gastwirtschaft.
Ende der 1950er-Jahre (v.re.) August Kumlehn, August Sturk,Klaus Widsbock (ein Verwandter von J. Schoppe) Karl Schoppe und Robert Förstemann (Stellmacher), verdeckt Albert Janze und Karl Borgolte (mit Spitznamen "Stiefel"). Letzterer war der "Hof maurer" im Altendorfer Hof.
Die heutige Zeit
Die Fremdenzimmer wurden aufgegeben...
...als 1979 Karl-Heinz Schoppe begann, den Altendorfer Hof zu bewirtschaften.
Zum 1. April 1996 übernahm Familie Knop den traditionsreichen Platz und setzte die Arbeit der Vorgänger fort. Vater Norbert und Sohn Detlev, ein ausgewiesener Gastronomiefachmann, investierten für Ihre Gäste in Modernisierung von Bau und Einrichtung, auch um geänderten gesetzlichen Vorgaben zu entsprechen (z.B. verschärfte Hygienevorschriften in Gastronomieküchen oder zuletzt das Nichtraucher Schutzgesetz).
Gäste können sich bei gutem Essen und Trinken wohl fühlen. Und die Altendorfer Vereine schätzen das Engagement ihrer Wirtsleute Detlev und Anke Knop. Jeden Tag ist reges Leben im Altendorfer Hof!